Wann den Stromanbieter wechseln?

Durch | 6. August 2023

Der Wettbewerb auf dem deutschen Strommarkt bietet Verbrauchern die Möglichkeit, aus einer Vielzahl von Stromanbietern und Tarifen zu wählen. Durch einen Wechsel des Stromanbieters können sie oft bessere Konditionen finden und ihre Energiekosten senken. Aber wann genau können sie den Stromanbieter wechseln und was müssen sie dabei beachten? Dieser Artikel beantwortet diese Fragen.

Jederzeit wechseln?

Grundsätzlich haben sie in Deutschland das Recht, ihren Stromanbieter jederzeit zu wechseln. Es gibt jedoch einige Faktoren, die den genauen Zeitpunkt des Wechsels beeinflussen können. Hier sind die wichtigsten Punkte, die sie beachten sollten:

Vertragslaufzeit und Kündigungsfristen

Ihr derzeitiger Vertrag mit ihrem Stromanbieter ist der wichtigste Faktor, der bestimmt, wann sie wechseln können. Die meisten Stromverträge haben eine feste Laufzeit, z.B. 12 oder 24 Monate. Wenn sie den Stromanbieter wechseln wollen, müssen se in der Regel eine Kündigungsfrist einhalten. Diese beträgt häufig einen Monat zum Ende der Mindestvertragslaufzeit, kann aber auch länger sein.

Stromverträge verlängern sich zudem meist automatisch, wenn sie nicht fristgerecht gekündigt werden. In diesem Fall müssen sie die Kündigungsfrist einhalten, die in ihrem Vertrag festgelegt ist. Dies kann z.B. einen Monat oder 6 Wochen zum Ende der jeweiligen Vertragslaufzeit sein.

Sonderkündigungsrecht

In bestimmten Fällen haben sie das Recht, ihren Stromvertrag außerhalb der regulären Kündigungsfristen zu kündigen. Dies wird als Sonderkündigungsrecht bezeichnet.

Eine häufige Situation, in der sie ein Sonderkündigungsrecht haben, ist eine Preiserhöhung durch ihren aktuellen Stromanbieter. Wenn ihr Anbieter die Preise erhöht, haben sie in der Regel das Recht, den Vertrag ohne Einhaltung der üblichen Kündigungsfristen zu kündigen. Ihr Stromanbieter muss sie jedoch über ihr Sonderkündigungsrecht informieren, wenn er die Preise erhöht. Beachten sie zudem, dass das Sonderkündigungsrecht nur für einen festgelegten Zeitraumen gilt. Z.B. 2 oder 4 Wochen nach Mitteilung der Strompreiserhöhung. Handeln sie daher bei so einer Mitteilung möglichst umgehend.

Ein weiterer Grund für ein Sonderkündigungsrecht könnte ein Umzug sein. Wenn sie in eine andere Stadt oder Region ziehen, in der ihr aktueller Anbieter keinen Strom liefert, können sie den Vertrag in der Regel ohne Einhaltung der Kündigungsfristen kündigen.

Prozess des Stromanbieterwechsels

Sobald sie entschieden haben, dass sie den Stromanbieter wechseln möchten und die Kündigungsfristen eingehalten haben, kann der eigentliche Wechselprozess beginnen. Dieser ist in Deutschland in der Regel recht einfach:

  1. Vergleichen sie verschiedene Stromanbieter und wählen sie den für sie besten aus.
  2. Melden sie sich bei dem neuen Anbieter an und schließen sie einen neuen Vertrag ab.
  3. Der neue Anbieter übernimmt in der Regel die Kündigung ihres alten Vertrags. Bei einer kurzen Kündigungsfrist sollten sie jedoch umgehend selbst kündigen! Der neue Anbieter braucht für die Bearbeitung teilweise zu viel Zeit.
  4. Sobald der Wechselprozess abgeschlossen ist, wird ihr Strom von dem neuen Anbieter geliefert.

Fazit

In Deutschland haben Verbraucher die Möglichkeit, ihren Stromanbieter zu wechseln und so bessere Konditionen zu finden und Geld zu sparen. Obwohl sie theoretisch jederzeit wechseln können, ist der genaue Zeitpunkt in der Praxis oft durch Vertragslaufzeiten und Kündigungsfristen bestimmt. Mit ein wenig Planung und Recherche können sie jedoch den passenden Zeitpunkt für einen Wechsel finden und die Vorteile des Wettbewerbs auf dem Strommarkt nutzen.